Ihr Lippenstift küsste ihre Lippen,
während er sie über seinen Spiegel betrachtete:
Er stand halbnackt und er wollte sich nass rasieren.
Seine Wangen und sein Hals waren schon in sanftes Rasiergel gehüllt
und er hatte schon seinen Rasierer und dessen scharfe Klingen in der Hand.
Er wollte schon ansetzen.
Aber er betrachtete sie:
Er sah ihr zu wie sie den Lippenstift an ihren Mund führte
und wie sie vor ihm mit dem Rot ihre Lippen bedeckte.
Er sah ihr zu wie sie ihn an den Mund führte.
Wie sie ihn berührte.
Wie sie in ihm Erwartung schürte.
Er fühlte.
Tief im Inneren,
er spürte.
Auch wie sie ihn wieder sinnlich verführte.
Er verfolgte die Bewegungen ihrer Finger
und er sah wie sie ihre zarte Haut beschmierte.
Er war fasziniert von ihrem Lippenstift und ihrer Lippenkunst:
Interessiert verfolgte er gerne ihre Finger an ihren Lippen.
Er sah auf ihren Lippenstift.
Er sah ihre Lippen an.
Ihre waren die Sinnlichkeit:
Von ihren sinnlichen Lippen war er stets angetan.
Waren ihre näher an ihrem Spiegel,
zumindest einem ihrer Spiegelbilder waren seine Lippen nah.
Er sah auf ihre Lippen.
Er sah.
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